Wer unter den kreativ Schaffenden neigt nicht schon mal dazu, sich im Chaos augenblicklicher Inspiration zu verlieren! Doch Alles hat seine Grenzen. Während die Ideen flüchtig sind, bleibt das Chaos nachher bestehen. In diesem Worskhop lernen Sie, in Photoshop mal richtig aufzuräumen und sich in komplexen Bildkompositionen zurecht zu finden.
Bei der Erstellung von Bildkompositionen in Photoshop stehen Ordnung und Disziplin wohl kaum auf dem Programm der meisten Benutzer. Statt dessen haben möglichst überzeugende Resultate und eine termingerechte Fertigstellung in fast immer Vorrang vor organisatorischen Optimierungen. Doch eben diese beiden ultimativen Ziele lassen sich mit zumindest etwas System doch weitaus stressfreier erreichen.
Wäre es nicht schön, wenn sich die organisatorische Arbeit in Photoshop einfach mal von selbst erledigen würde. (Wunschdenken!)
Wer es einmal schaffen sollte, etwas System in seine Photoshop-Arbeit einzubringen, staunt of darüber, wie viel einfacher dann der kreative Anteil der Arbeit von der Hand geht.
Zur Übergabe von Photoshop-Dokumenten an Web-Entwickler, Auftraggeber oder Kollegen ist es gar unabdingbar, Ordnung und System in die eigenen Datenbestände einzuführen.
Projektbestandteile stressfrei verwalten
Wer mit vielen Ebenen arbeitet, hat oft seine liebe Mühe damit, sich nach ein paar Tagen oder gar Monaten noch den nötigen Durchblick in den eigenen Bildkompositionen zu verschaffen. Sollen auch andere Benutzer mit dem Dokument zu Recht kommen, ist ein Minimum an Ordnung und System unverzichtbar.
Die ersten Probleme treten spätestens bei der Weitergabe einer Photoshop-Komposition mit verknüpften – also platzierten, aber nicht eingebetteten – Grafikbestandteilen auf: Beim Öffnen der Grafik findet Photoshop die benötigen Datenbestände nicht wieder, weil sich der Pfad geändert hat. Was nun? Die einzige Lösung heißt: Vorbeugen!
Aufräumarbeiten in Photoshop beginnen daher immer mit einer sinnvollen Benennung von Ebenen, nämlich: mit informativen Schlüsselworten.
Schlüsselworte in Ebenennamen nutzen
Indem Sie Ihre Ebenen mit Schlüsselworten benennen, können Sie später einmal jedes Element der Komposition mit Hilfe der integrierten Such- bzw. Filterfunktion auffinden. In Photoshop CC (seit der Version 14.2) stehen Ihnen pro Ebenennamen satte 255 Zeichen zur Verfügung.
Photoshop-Dokumente verpacken
Damit das Problem fehlender Dateibestände erst recht nicht auftreten kann, speichern Sie alle einfach zusammen mit der Hauptdatei in einem Projektverzeichnis ab. Hierzu nutzen Sie zum Abschluss Ihrer Arbeit an der Bildkomposition den Befehl „Verpacken…“ aus dem Menü „Datei“. Das Programm sammelt dann alle verknüpften Bestände Ihrer Komposition einschließlich verlinkter Grafiken und der benötigten Fonts, ordentlich sortiert, in dem gewünschten Projektverzeichnis.
Sollte man jedes Photoshop-Dokument verpacken? Natürlich nicht. Nur dann, wenn es:
- eine Textebene beinhaltet
- ein Smartobjekt beinhaltet, in dem mindestens eine Textebene enthalten ist
- mindestens ein verlinktes Objekt enthält
Das Verpacken von Photoshop-Dokumenten an sich ist ganz einfach.
(Gibt es nichts zu verpacken, wird Ihnen Photoshop die Nutzung des Befehls einfach verweigern; in einem solchen Fall hätte das Verpacken ohnehin keine Vorteile.)
Zu guter Letzt: sinnvolle Benennungskonventionen
für Dokumente wählen
Benennen Sie Ihre Dokumente stets verständlich und eindeutig, etwa nach einem Muster wie dieses:
<Auftragname>_<Versionsnummer>.tif
Konkret also zum Beispiel:
Drupa_01.tif,
Drupa_02.tif,
Drupa_07-Abgabe.tif
Wenn Sie sich (auch)an einem Webdesign-Workflow beteiligen, sei Ihnen empfohlen, bei der Dateibenennung mögliche Problemfelder zu vermeiden, um Ihren Kollegen entlang der Workflow-Kette das Leben zu erleichtern. Die Web-Entwickler, die Ihre Dokumente nachher verarbeiten, werden Ihnen danken, wenn Sie die folgenden Benennungsregeln beachten:
- schreiben Sie Umlaute in Dateinamen lieber aus (schreiben Sie also etwa Oekonom.tiff statt
Ökonom.tiff) - ersetzen Sie problematische Zeichen wie Freiräume, Prozente, etc. anch Möglichkeit gleich bei der Dateierstellung durch weniger kontroverse Zeichen (anstelle von
Dokument 20% Schwarz.tifnennen Sie Ihre Datei lieber etwa Dokument_20_Prozent_Schwarz.tif).
Da Ihre Dokumente auch gelegentlich Betriebssystemgrenzen vom Mac zu Windows oder Linux überschreiten werden, sparen Sie den Abnehmern Ihrer Designs und sich selbst eine Menge Streß.
Möglichst auflösungsunabhängig arbeiten
Wenn Sie externe Bildquellen in Ihre Komposition einbauen, nutzen Sie die volle verfügbare Auflösung dieser Bestände, indem Sie diese als Smartobjekte einbringen. Dadurch stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Photoshop-Datei auch in Zukunft für heute noch unbekannte Displays in den optimalen Auflösungen ausgeben können.