Digitale Bildbearbeitung benötigt kreative Spielräume. Wer sich die Möglichkeit offen halten möchte, Bildkorrekturen nachträglich zu verfeinern und jederzeit – auch nach dem Schließen und erneutem Öffnen der Bilddatei – rückgängig machen zu können, kann sich zusätzliche Flexibilität durch den Einsatz von Smartfiltern verschaffen.
Das Hin-und-Her rund um Design-Änderungen
In der digitalen Mediengestaltung ist es üblich, sich jede relevante Bearbeitungsphase vom Auftraggeber bestätigen zu lassen (damit sie nachher ohne Diskussionen bezahlt wird). Der Kunde ist König. Manchmal ist es sogar erforderlich, dem Auftraggeber mehrere Varianten einer Photoshop-Datei zu präsentieren, damit sich dieser leichter entscheiden kann.
Spätestens dann, wenn Sie Ihre Bilddatei in Photoshop schließen und neu öffnen, stehen Ihnen allerdings weder das Protokoll noch der Protokollpinsel zur Verfügung und Sie können keine Ihrer früheren Arbeitsschritte rückgängig machen oder Anpassungen vornehmen, nachdem die bereits bestätigten Parameter der gewählten Funktion auf das Dokument permanent angewendet wurden (was ja in der Regel beim Schließen eines modalen Dialogs passiert).
Als Workaround gingen viele Benutzer notgedrungen dazu über, eine neue Version ihrer Photoshop-Datei stets unter einem neuen Namen zu sichern (Dokument-01.tif, Dokument-02.tif, Dokument-03.tif, …). Diese Arbeitsweise hat ihre Vorteile, doch bei vielen Arbeitsschritten mit großen Dateien verschwendet sie deutlich mehr Speicherplatz als unbedingt nötig. Zudem bleibt das eigentliche Problem nach wie vor ungelöst: Es ist nämlich nicht möglich, ausgewählte Parameter eines Filters oder einer sonstigen Korrektur etwas zu verfeinern; Sie können Sie nur ganze Arbeitsschritte rückgängig machen. Beim Einsatz von Farbkorrekturfunktionen oder Filtern geht dadurch auch unnötig viel Zeit verloren.
Die „verlustbehaftete“ Arbeitsweise ist der ultimative Zeitvernichter
In der Praxis läuft die konventionelle, verlustbehaftete Arbeitsweise darauf hinaus, dass der Mediengestalter von jedem Bild zusätzlich zu den Sicherheitskopien jeder relevanten Datei auch noch mehrere Versionen aufbewahren muss, die die Entstehung der finalen Datei dokumentieren, um relevante Bearbeitungsschritte auch dann rückgängig machen zu können, wenn sich die Korrekturen nicht mehr im Protokollfenster manifestieren. Bei größeren Aufträgen kann man da leicht den Überblick verlieren und zwar schon alleine deswegen, da sich bestimmte Bearbeitungsschritte nicht einfach ausschnittsweise rückgängig machen lassen. Wer denkt schon rechtzeitig daran, die Parameter eines Filters zu notieren oder in einer Datei zu speichern, um sie bei Bedarf im Dialogfenster der jeweiligen Funktion wiederherstellen zu können! Dafür gibt es in der Praxis meist gar keine Zeit. Das Resultat dieser Arbeitsweise ist der Verlust an kreativer Freiheit. Sollte sich einmal die Notwendigkeit ergeben, hier oder da etwas nachzubessern, fängt der Betroffene im schlimmsten Falle ganz von vorne an (dasselbe trifft zu, wenn die betreffende Datei einem Kollegen oder einem externen Dienstleiter entstammt).
Große Bilddateien, die in den einzelnen Entwicklungsstufen jeder erdenklichen Variante der Bildkomposition vorhanden sein müssen, belegen unnötig viel Festplattenplatz und doch geht es bei der klassischen Arbeitsweise mit den destruktiven, nicht revidierbaren Änderungen nicht anders. Zumindest nicht, wenn man in der Lage sein möchte, auch nach dem Schließen einer Datei frühere Arbeitsschritte rückgängig zu machen oder nach dem Anwenden eines Filters die Parameter leicht anzupassen.
Nicht-destruktive Arbeitstechniken schaffen Abhilfe, denn das ganze Problem stellt sich für all diejenigen Benutzer, die nicht-destruktive Arbeitstechniken wie Smartfilter beherrschen und einsetzen, überhaupt nicht.
Smartfilter-Grundlagen
Bei Smartfiltern handelt es sich um smarte Objekte, welche die Parameter einer bestimmten Filterfunktion aufbewahren statt sie permanent in die Ebene hinein zu rendern. So sind nachträgliche Korrekturen intuitiv und leicht umsetzbar.
Alle Smartfilter einer Ebene nutzen gemeinsam eine einzige, pixelbasierte Filtermaske. Mit Hilfe dieser Maske können Sie die Wirkung der Smartfilter der betreffenden Ebene auf gewählte Bereiche der Leinwand einschränken. Indem Sie die Filtermaske bearbeiten, können Sie die Ebene von der Korrektur Pixel für Pixel ganz oder nur teilweise ausschliessen.
So können Sie etwa den Tilt-Shift-Filter aus der Weichzeichnergalerie auf eine andere Form als das obligatorische Rechteck anwenden, indem Sie diesen mit anderen Weichzeichnern und einer Filtermaske kombinieren.
Wie Sie Smartfilter zähmen und welche interessanten Effekte sich mit dieser nicht-destruktiven Arbeitsweise erzeugen lassen, erfahren Sie aus diesem Buch.
Das Ebook beleuchtet, wie Sie Adobes vielseitigem Bildbearbeitungsklassiker Photoshop auch ohne kostspielige Zusatztools von Drittanbietern die gewünschten Effekte – möglichst verlust- und stressfrei – entlocken können.
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