Abbildung: Microsoft
Professionelle Anwender, die ihre PCs selber bauen, stehen oft vor dem Problem, dass gerade ihre Systemkonfiguration so aus dem Rahmen fällt, dass ein Upgrade über die offizielle Methode möglicherweise scheitert. Wer bei der Aktualisierung auf Windows 10 eine zuvor gescheiterte Installation dennoch erfolgreich abschliessen möchte, kann sich mit diesem Beitrag auf Erfolgskurs bringen.
So aktualisieren Sie Ihr System auf Windows 10
Microsoft bietet Anwendern von Windows 7/8/8.1 die Möglichkeit, vor Ablauf eines Jahres nach der erstmaligen Verfügbarkeit von Windows 10 (also innerhalb von 12 Monaten nach dem 29. Juli 2015) ihre Systeme per Software-Update auf die neue Version kostenfrei zu bringen.
Nach der Aktualisierung registriert sich das System per Digital Enablement bei Microsoft und erlaubt von nun an auch eine saubere Neuinstallation von Windows 10 (die Installations-DVD müssen Sie allerdings selbst anlegen). Die so erworbene Windows 10-Lizenz gehört Ihnen dann permanent. Microsofts Preisvorstellungen nach dem Stichtag sind dagegen bisher nicht bekannt.
Daher sei allen Benutzern von Windows 7/8/8.1 geraten, aus dieser kostenfreien Upgrade-Möglichkeit nach Möglichkeit Gebrauch zu machen. Der aktuelle Preis einer Vollversion von Windows pendelt rund um die 200 Euro-Marke.
Schritt 1. Kompatibilität prüfen
Prüfen Sie, ob der betreffende PC die minimalen Systemvoraussetzungen von Windows 10 einhält. Diese beinhalten:
- RAM: 1 GByte für 32 Bit bzw. 2 GByte für 64 Bit
- Speicher: 16 GByte für 32 Bit bzw. 20 GByte für 64 Bit
- CPU: ab 1 GHz
- Grafik: DirectX 9-fähige Videokarte
Als Faustregel gilt, dass PCs, auf denen bereits Windows 8.1 problemlos läuft, auch leicht auf Windows 10 umgestellt werden können. Wer jedoch echte Gewissheit haben möchte, dass seine bevorzugten Anwendungen auch unter Windows 10 wie erwartet funktionieren, sollte sich besser mit Microsofts Kompatibilitätsprüfer mit dem optionalen Upgrade
https://support.microsoft.com/kb/3035583
Gewissheit verschaffen.
Schritt 2. Windows-Updates der bestehenden Generation einspielen
Benutzer von Windows 7 müssen auf Windows 7 SP1 updaten. Benutzer von Windows 8.1 müssen erstens die kostenfreie Aktualisierung auf Windows 8.1 durchführen sondern zusätzlich sämtliche allerneuesten Updates einspielen. Wer diesen Ratschlag ignoriert muss sich nach Ablauf der üblichen Installationsdauer mit einer Fehlermeldung über den gescheiterten Vorgang abfinden.
Lassen Sie Windows Update laufen und stellen Sie sicher, dass alle Windows Updates automatisch installiert werden.
Schritt 3. Sicherheitsbackups anlegen und wichtige Treiber aktualisieren
Bevor Sie das Update auf Windows 10 wagen, sollten Sie ein Backup des letzten funktions- und bootfähigen Systems und Ihrer Daten anlegen. Ausserdem empfiehlt es sich, Software, die tief ins Windows-Betriebssystem eingreift (wie z.B. der Grafikkartentreiber, Antiviren-Programme wie Kaspersky, weiterhin Treiber für Mäuse, Trackpads, Tablets etc. und nicht zuletzt die Backup-Software selbst) unbedingt auf den neuesten Stand zu bringen. (Das Update von Kaspersky auf die Windows 10-kompatible Version 16.x erhalten Sie im Übrigen kostenlos.)
Schritt 4. Überflüssige (partielle) Windows 10-Downloads löschen
Navigieren Sie zum Verzeichnis:
C:\Windows\SoftwareDistribution\Download
und löschen Sie alle Dateien und Verzeichnisse, die sich darin befinden (nicht jedoch das Verzeichnis selbst).
Schritt 5. Update in der Kommandozeile auslösen
Starten Sie die Anwendung Command Prompt oder Windows PowerShell im Administrator-Modus und geben Sie in der Kommandozeile Folgendes ein:
wuauclt.exe /updatenow
Nach ein paar Minuten können Sie im Windows Update bereits erfolgreich nach Updates suchen.
Schritt 6. Windows Update in den Systemeinstellungen ausführen
Navigieren Sie wie gewohnt in den Systemeinstellungen von Windows in den Bereich Windows Update und führen Sie eine Suche nach Aktualisierungen Ihres Systems durch. (Bei Problemen beginnen Sie einfach wieder mit Schritt 4.)
Je nach der Geschwindigkeit der Internetanbindung geht der Download mehr oder weniger schnell vonstatten. In Abhängigkeit von der zuvor installierten Windows-Version kann außerdem auch die Dateigröße des Downloads schwanken.
Nun kündigt Windows die Vorbereitung der Installation an. Folgen Sie einfach den Anweisungen auf dem Bildschirm.
Nach Abschluss des Vorgangs lässt sich die Versionsnummer mit dem Befehl
winver
in der Windows PowerShell des Administrators bestätigen.
Mehrere Arbeitsplätze möglichst Zeit sparend auf Windows 10 aktualisieren
Wer mehrere Arbeitsplätze möglichst Zeit sparend und effizient aktualisieren möchte, dem sei Microsofts sogenanntes Download Tool Now ans Herz gelegt.
Es handelt sich dabei um eine Software von Microsoft (wahlweise in 32 Bit oder in 64 Bit), die es Ihnen erlaubt, den Download nach einmaligem Erfolg auf andere Computer z.B. auf einem USB-Stick zu übertragen.
Download Tool Now in 32 Bit:
http://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=616935
Download Tool Now in 64 Bit:
http://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=616936