Mit der Aktualisierung der Creative Cloud auf die Version 2015 hat Adobe so Einiges an lange gehegten Wünschen seitens der Benutzergemeinde erfüllen können. Professionelle Anwender der Druckvorstufe stossen auf erfreulich willkommene wie auch zum Teil völlig unerwartete Neuerungen und das auch noch an unzähligen Stellen Adobes umfassender Sammlung gestalterischer Werkzeuge.
Tipp zu Adobe Illustrator und InDesign: zwischen alternativen Versionen einer Grafik umschalten
Beim Platzieren einer Mehrebenengrafik aus Adobe Illustrator in InDesign bietet Ihnen das Programm eine Option an, mit der Sie die einzelnen Illustrator-Ebenen in der Satzdatei zugänglich machen.
Wenn Sie aus dieser Option Gebrauch machen, verschaffen Sie sich die Möglichkeit, einzelne Illustrator-Ebenen zu aktivieren und zu deaktivieren. Das hat mehrere Vorteile. Mit dieser Methode können Sie nach Kundenwünschen leicht zwischen alternativen Versionen einer Grafik in der Satzdatei umschalten, ohne die passende Illustration erst im Dateisystem zu suchen. Sie können aber auch zur Vereinfachung mehrere Grafiken wie etwa kleine Symbole aus einer einzigen Illustrator-Datei beziehen.
Damit InDesign beim Platzieren einer Illustrator-Datei den benötigten Dialog anzeigt, muss das Optionskästchen „Importoptionen anzeigen“ im Dateiauswahlfenster aktivieren. Im folgenden Dialog stellen Sie zuerst im Abschnitt „Allgemein > Seiten“ den zu importierenden Bereich ein und wechseln Sie dann auf die Registerkarte „Ebenen“. Hier können Sie die betreffenden Illustrator-Ebenen einzeln sichtbar oder unsichtbar stellen und festlegen, wie InDesign beim Aktualisieren der Verknüpfung vorgehen soll (Ebenensichtbarkeit der Originaldatei wiederherstellen oder die benutzerdefinierte Ebenensichtbarkeit beibehalten).
InDesign: Mehrere Bilderrahmen gleichzeitig entleeren
Nicht nur beim Erstellen einer Vorlage aus einer bestehenden Layoutdatei ist schon mal das Entfernen von Bildern unter Beibehaltung der zugehörigen Rahmen erforderlich. Ein Bild nach dem anderen auswählen und mit der Entfernen-Taste löschen ist viel zu umständlich. Entweder wandert eine Hand immer hin und her zwischen der Maus und der Tastatur, oder der Benutzer hat mit dieser Aufgabe beide Hände voll; hinzu kommt noch das unvermeidliche Scrollen und Zoomen, ob per Maus oder Tastatur. Bei so viel Akrobatik in einer dicht gefüllten Satzdatei kann man leicht einen Rahmen verschieben oder etwas Falsches löschen.
Schneller geht es wie folgt:
Schritt 1. Markieren Sie mit gedrückter Umschalttaste mehrere Bildrahmen mit dem Auswahlwerkzeug.
Schritt 2. Rufen Sie den Befehl „Objekt > Auswählen > Inhalt“ auf, damit InDesign für Sie die Bilder in den betreffenden Rahmen auswählt.
Schritt 3. Wenn Sie jetzt die Entfernen-Taste drücken, löschen Sie auf einmal alle ausgewählten Bilder und behalten die Rahmen bei.
Kostenfreie Plug-Ins für Adobe Lightroom vom Cloud-Fotospezialisten TopTechPhoto
Seit der Vorstellung der eigenen Cloud-Dienste bietet der Cloud-Fotospezialist TopTechPhoto seine beiden Adobe Lightroom-Plug-Ins [t]Safe und [t]Space kostenfrei an.
Mit dem Plug-In [t]Safe können Sie ausgewählte Bilder in ihren Lightroom-Fotosammlungen als privat verstecken, damit sie diese nicht versehentlich vorführen.
Mit dem Plug-In [t]Space können Sie Ihre Lightroom-Photosammlungen in Ihrem lokalen Netzwerk, auf einem FTP-Server oder in der Wolke bei Dropbox – statt auf Ihrem lokalen Computer – aufbewahren.
Ob diese beiden kostenlosen Plug-Ins weiterentwickelt werden sit allerdings unklar.
Update 2016-02-24: Die Plug-Ins wurden eingestellt, die Cloud-Dienste von TopTechPhoto werden fortgeführt. Digital Masters beschreibt die Cloud-Dienste in diesem Bericht: “Bildbearbeitung in der Wolke: die besten Cloud-Fotodienste für gestandene Profis und ambitionierte Amateure“.
Adobe Fireworks eingestellt
Adobe Fireworks galt bisher als der goldene Standard der Prototypenerstellung. Adobe hat mit der Version CS6 die Weiterentwicklung dieses Programms soeben überraschenderweise beendet.
Update für Benutzer der Adobe Creative Cloud: Wer ein Creative Cloud-Abonnement sein Eigen nennt, hat nach wie vor Zugang zu Fireworks in der Version CS6 samt Bugfixes.
Unter Verwendung von Fireworks können Sie interaktive Prototypen bauen, welche die resultierende Web-Applikation und ihre Navigationselemente in allen gewünschten Zuständen abbilden. Die Stärken des Programms liegen in der Vielseitigkeit seiner visuellen Werkzeuge. Was Fireworks CS6 von anderen Lösungen abhebt ist die Fähigkeit, nicht nur mit wiederverwendbaren Datenbeständen zu arbeiten, sondern auch wiederverwendbare visuelle Datenbestände eigenständig (also ohne den Einsatz externer Werkzeuge wie Photoshop) zu erzeugen und interaktiv zu verlinken.
Fireworks bietet eine sehr umfassende Funktionalität von der Erstellung von Wireframes über komplexe Mockups, interaktive Website-Prototypen bis hin zur Ausgabe der Daten für die Weiterbearbeitung in einem Code-Editor. Im Anschluss an die Prototyping-Phase kann Fireworks unter anderem voll funktionsfähigen HTML- und CSS-Code samt weboptimierter Bilder und JavaScript-Interaktivität ausgeben.
Zur Erstellung von Wireframes in Fireworks kommen Objekte aus dem Bedienfeld „Allgemeine Bibliothek“ zum Einsatz. Diese Palette beinhaltet u.a. vollständig editierbare Navigationselemente, Schnipsel von HTML-Code und Flex-Komponenten, und lässt sich um benutzerdefinierte Symbole erweitern. Fireworks kann auch Interaktivitätszustände bearbeiten und hilft, Freigaben einzuholen.
Das Programm unterstützt die Verwendung von Platzhaltern für dynamische Inhalte und das Einfügen von Quelltextschnipseln, die erst zu einem späteren Zeitpunkt, nach dem CSS- und HTML-Export, genutzt werden können.
Handskizzierte Elemente können Sie in Fireworks ganz einfach mit dem Pinsel scribbeln und anschließend in ein Symbol konvertieren. Mit dem Befehl „In allgemeiner Bibliothek sichern…“ aus dem Optionen-Menü der Palette „Dokumentbibliothek“ können Sie diese Symbole global für alle Projekte verfügbar machen und falls erforderlich, über die im selben Menü verfügbare Exportfunktion für Symbole an anderen Arbeitsplätzen verfügbar machen.
Zu den Highlights von Fireworks zählt eine durchdachte Automatisierung. Der Benutzer kann unter anderem Protokoll-Schritte als Befehle erfassen und in der Stapelverarbeitung benutzen, um ganze Sammlungen von Dokumenten nach eigenen Kriterien automatisch verarbeiten zu lassen. Die fehlende Integration mit Eclipse und PhoneGap beschränkt unnötig die Einsetzbarkeit des Programms.
Adobe beabsichtigt, in näher nicht definierter Zukunft eine von Grund auf neu entwickelte Prototyping-Lösung auf den Markt zu bringen. Web-Entwicklern, die sich auf Fireworks verlassen haben, ist mit dieser Zusage vorerst jedoch leider nicht geholfen.
Neue Werkzeuge, neue Einstellungen und neue Effekte in Adobe Photoshop CS6
In Photoshop CS6 hat Adobe zahlreiche Verbesserungen in Bezug auf die Eigenschaften der Pinsel umgesetzt und die gesamte Funktionslität gründlich überarbeitet.
Textgestaltung in 3D in Adobe Photoshop CS5.5: So nutzen Sie die Funktion Repoussé
Um glaubwürdige 3D-Effekte ins Leben zu rufen oder ein 3D-Objekt in Szene zu setzen war in der Vergangenheit spezialisierte Software vonnöten. Inzwischen ist die 3D-Funktionalität in Photoshop so weit gereift, dass Sie in Minutenschnelle die dritte Dimension ins Bild holen können.
Photoshop-Tuning: Arbeitsbereiche, Tastaturbefehle und Menüs anpassen
Geschicktes Photoshop-Tuning hilft, die Produktivität zu verbessern, und senkt den Streßfaktor erheblich. Aus diesem Beitrag lernen Sie, die Arbeitsbereiche, Tastaturbefehle und Menüs an Ihre persönlichen Wünsche und Vorlieben anzupassen.
Photoshop-Nostalgia: Freistellen von haarigen Motiven mit dem Filter „Extrahieren“ in Photoshop CS3-CS5
Beim Filter „Extrahieren“ handelt es sich um eine Funktion, die besonders scheinbar aussichtslose Motive wie Haare, Fell oder Wolle mit Bravour meistert.
Photoshop-Benutzer können den Filter mit dem Befehl Filter > Extrahieren… oder mit dem Tastaturkürzel Strg-Alt-X unter Windows und Befehlstaste-Wahltaste-X unter Mac OS aufrufen (mit der Ausnahme von Photoshop CS5 in 64 Bit auf dem Mac und allen späteren Versionen, in denen dieser Filter durch die Funktion Kante verbessern… ersetzt wurde).
Diese Arbeitstechnik umfasst die folgenden Arbeitsschritte.
Schritt 1. Zuerst definiert man einen Toleranzbereich der freizustellenden Kante, indem man mit dem Kantenmarker die Umrisse des freizustellenden Objektes markiert.
Photoshop versucht, entlang dieser Markierung nach bestimmten Merkmalen des Bildes zu suchen, die die Freistellungskante bestimmen. In dieser Phase lassen sich überflüssige Elemente der Markierung mit dem Radiergummi löschen. Für eine höhere Genauigkeit sorgt die Lupe.
Schritt 2. Mit dem Füllwerkzeug definiert man die zu extrahierenden Elemente des Bildes. Nicht markierte Bereiche werden nach der Anwendung der Funktion (Schaltfläche „O.K.“) verworfen.
Der Filter „Extrahieren“ verfügt über die Option „Vordergrund erzwingen“; sie deaktiviert die Funktion des Füllwerkzeugs und sucht nach den vorgegebenen Farbwerten im Bereich des Kantenmarkers.
Schritt 3. Mit einem Mausklick auf die Schaltfläche „Vorschau“ wird die Freistellung probeweise errechnet. Der Anwender erhält also vorab die Möglichkeit, das Resultat aktueller Einstellungen zu begutachten und die Vorgaben zu optimieren. Bei aktivierter Option „Vordergrund erzwingen“ kann man mit der Pipette die zu erhaltende Farbe anwählen; sie bleibt nur im Bereich der Randmarkierung erhalten.
Mit Hilfe des Popup-Menüs „Einblenden“ kann man zwischen der Anzeige des Originalbildes und der Vorschau des frei gestellten Motivs umschalten. Durch das Aktivieren der Optionskästchen „Markierung einblenden“ und „Füllung einblenden“ kann man zurück zur Standardansicht zurückkehren.
Schritt 4. Photoshop CS3 bietet die Anzeige des freigestellten Motivs vor einem bestimmten Hintergrund, den man mit Hilfe des Popup-Menüs „Anzeigen“ aus dem Bereich „Vorschau“ des Dialogfensters anwählen kann (In Frage kommt eine einheitliche Farbe oder eine Maske).
Das Werkzeug „Bereinigen“ macht die Maske transparent und weicht so den Übergang von deckenden zu transparenten Bereichen des Motivs auf. Hält man die Alt-/Wahltaste gedrückt, kehrt man den Effekt um und die Maske wird transparent (man erweitert somit Bereiche, die extrahiert werden). Mit den Tasten 1 bis 9 kann man den Druck steuern.
Das Werkzeug Kantenverfeinerer verstärkt Randbereiche, d.h. senkt die Transparenz der Kanten. Photoshop sorgt hierbei dafür, dass sich der Rand geglättet präsentiert.
Schritt 5. Nach Abschluss der Optimierung führt ein Mausklick auf die Schaltfläche „O.K.“ dazu, dass das Dialogfenster geschlossen wird und der Anwender nur noch das freigestellte Bild vor Augen hat. Der Filter „Extrahieren“ erzielt eine Freistellung, indem die Farbe überflüssiger Pixel durch Transparenz ersetzt wird; nicht benötigte Pixel werden gelöscht statt ausmaskiert.
Tipp: Der Befehl „Rückgängig: Extrahieren“ hat das Rückgängigmachen des ganzen Extrahieren-Vorgangs zur Folge. Möchte man nur in einem bestimmten Bereich der Grafik derartige Änderungen durchführen, greift man schlicht zum Protokollpinsel (Y).
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